Wilhelm Bracht , 1908–1977 (aged 68 years)
- Name
- Wilhelm /Bracht/
- Surname
- Bracht
- Given names
- Wilhelm
father |
1877–1960
Birth: November 10, 1877 — Obermarsberg Occupation: Schmied Death: June 8, 1960 — Obermarsberg |
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mother |
1879–1931
Birth: May 25, 1879 — Obermarsberg Death: March 12, 1931 — Obermarsberg |
Marriage | Marriage — February 15, 1906 — Obermarsberg |
10 months
elder brother |
1906–1944
Birth: December 23, 1906 — Obermarsberg Death: October 11, 1944 — Ostpreussen |
16 months
himself |
1908–1977
Birth: April 18, 1908 — Obermarsberg Occupation: Schlosser Death: January 3, 1977 — Obermarsberg |
15 months
younger sister |
|
3 years
younger brother |
1912–1994
Birth: January 24, 1912 — Obermarsberg Death: January 29, 1994 — Niedermarsberg |
17 months
younger sister |
1913–1998
Birth: June 17, 1913 — Obermarsberg Death: March 18, 1998 — Obermarsberg |
22 months
younger brother |
1915–1967
Birth: March 28, 1915 — Obermarsberg Death: December 15, 1967 — Obermarsberg |
4 years
younger sister |
1918–2001
Birth: August 27, 1918 — Obermarsberg Death: June 15, 2001 — Obermarsberg |
himself |
1908–1977
Birth: April 18, 1908 — Obermarsberg Occupation: Schlosser Death: January 3, 1977 — Obermarsberg |
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wife |
1913–2008
Birth: November 6, 1913 — Obermarsberg Death: January 7, 2008 — Winterberg / Silbach |
son |
1940–2005
Birth: December 1, 1940 — Obermarsberg Occupation: Schlosser Death: June 26, 2005 — Niedermarsberg |
son |
Private
…–
|
daughter |
Private
…–
|
daughter |
1953–1954
Birth: August 25, 1953 — Obermarsberg Death: February 4, 1954 — Obermarsberg |
Note
|
aus ebbof.de: Wilhelm marschierte als Soldat der 126. rheinisch-westfälischen Infanterie-Division am 22. Juni 1941 in der Heeresgruppe Nord ausgehend von Ostpreußen durch die baltischen Staaten bis vor Leningrad. Da sich Leningrad hartnäckig verteidigte, wurd e es durch deutsche Truppen und die „Blaue Division“ (spanische Soldaten bis 1943) belagert. Wilhelm war in seiner Kompanie, da er ausgebildeter Schmied war, als Waffen- und Gerätewart eingesetzt. Im Januar 1944 durchbrachen russische Truppen de n Belagerungsring und trieben die deutschen Truppen zurück bis auf eine Halbinsel in der Rigaer Bucht, genannt „Kurland“. Da die russischen Truppen südlich von Kurland weiter nach Westen vorstürmten, war Kurland mit rund 500 000 Mann abgeschnitt en. Hitler persönlich verbot jeden Ausbruchsversuch. Die Frontlinie verlief etwa von Priekule/Preekuln, Mažeikiai/Moscheiken, Jelgava/Mitau, Baldone/Baldohn und Lilaste. Dieser Kessel hielt sich trotz mehrerer schwerer Angriffe bis zur bedingung slosen Kapitulation am 8./9. Mai 1945. Für die Kriegsgefangenen begann eine grausame und brutale Zeit. Sie mussten schwer arbeiten, um Kriegsschäden zu beseitigen und helfen das Land auszuplündern, da vieles Verwendbare in die Sowjetunion gebracht wurde. Auch mussten sie hungern, da sie nur unzureichend ernährt wurden. Das führte dazu, dass z.B. ein Kamerad bei Aufräumungsarbeiten einen Tierknochen fand, ihn trotz der Warnungen auskochte und die Brühe trank. Hieran starb er. Wilhelm fand auf der Erde verschütteten Zucker. D iesen löste er mit der Erde in Wasser auf, seihte die Flüssigkeit durch ein Taschentuch und teilte mit seinen Kameraden. Dann wurden die Kriegsgefangenen in Eisenbahnwaggons getrieben und sollten nach Russland in die Kriegsgefangenschaft gebracht werden. Mit acht weiteren Kameraden durchbrach Wilhelm die Seitenwand und sprang ab. Einer wurde wohl von den Schüssen der Wachtposten getroffen, da die übrigen nie mehr etwas von ihm gehört haben. Nun spalteten sie sich in kleinere Gruppen auf, da man so hoffte unauffälliger zu sein. Jetzt begann der mühselige Marsch durch ein zerstörtes und teilweise feindseliges Land. Hierüber sprach Wilhelm nur wenig. Ein Problem war die Ernährung. Früchte und Beeren musste man in großen Mengen sammeln, um den Magen zu beruhigen. In einem Ort mussten sie zwei Autos für einen polnischen Bürgermeister reparieren. Das machten sie auch. Dafür bekamen sie Entlassungspapiere, handschriftlich ausgestellt auf der Rückseite deutscher Formulare. Anschließend stahlen sie dann aber eines de r beiden Autos und fuhren davon. Irgendwie gelangte seine Gruppe nach Berlin. Hier bekamen sie ordentliche Entlassungspapiere. Zu Fuß und per Eisenbahn kam Wilhelm dann im Herbst 1945 nach Obermarsberg. Sein Sohn Friedhelm hatte schon einige Tag e vorher begonnen, davon zu sprechen, dass sein Vater komme. Da Männer und insbesondere Facharbeiter überall fehlten, der Wiederaufbau aber beginnen sollte, konnte er kurze Zeit später bei den Dominitwerken in Hoppeke Arbeit finden. !! 14.04.1908 auf 18.04.1908 korrigiert laut Marie-Luise Bracht |
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